(Ps 1-50: Barbara Villani, Ps 51-100: Cordula Bandt, Ps 101-150: Franz-Xaver Risch†, Berlin)
Dieses umfangreiche Werk des Eusebius war der erste christliche Kommentar zum gesamten Psalter und damit Ausgangspunkt und Referenzwerk für Generationen von christlichen Exegeten. Eusebius legt den Schwerpunkt auf die historische Einordnung der Psalmen und auf deren christologische Deutung. Nur für Ps 37 und Ps 51-95 sind die Kommentare direkt überliefert; für alle anderen Psalmen müssen die Fragmente der Katenenüberlieferung ausgewertet werden. Dazu wurde die Editionsarbeit auf drei Mitarbeiter des Vorhabens aufgeteilt. Bisher sind drei Bände erschienen: die Prologtexte (zusammen mit den Prologtexten des Origenes), die Kommentare zu Ps 51-71 und die Fragmente zu Ps 101-150. Anfang 2025 erscheinen die noch fehlenden Kommentare und Fragmente in zwei weiteren Bänden (Ps 1-50 und Ps 72-100). Alle Texte können auf jeweils aktuellem Stand online im Patristischen Textarchiv konsultiert werden.
Der in zehn Büchern konzipierte Danielkommentar veranschaulicht besonders gut die Auslegungsmethode Theodorets, der geschickt die sorgfältige Interpretation des konkreten Textsinnes auf der historischen Bedeutungsebene mit der des übertragenen Sinns verbindet. Dieses Werk, das bis heute lediglich in der Edition von Johann Ludwig Schulze (1769-1774), die in der Patrologia Graeca reproduziert worden ist, vorliegt, wird im Rahmen des Projektes gegenwärtig für eine kritische Edition aufbereitet.
(Annette von Stockhausen, Jacopo Marcon)
Das Homilienwerk des Severian, eines ambitionierten Predigers und Verfechters der antiochenischen Exegese, ist erst durch die kritische Text- und Liturgieforschung des 20. Jahrhunderts in seinem wirklichen Umfang sichtbar geworden. Unter Verwedung von Vorarbeiten, die in den 80er Jahren in Amsterdam und Aarhus in Angriff genommen, aber nicht weitergeführt worden sind, soll das Homilienwerk, das z.T. noch völlig ungedruckt und z.T. nur in vormodernen Drucken des 17. bzw. 18. Jahrhunderts vorliegt, erstmals in einer verläßlichen Ausgabe zugänglich gemacht werden.
(Karin Metzler, Berlin)
Zur Zeit des Prokop von Gaza (5./6. Jh.) war das Werk der „Kirchenväter“ die maßgebliche Theologie; man stellte ihre (durchaus auch widersprüchlichen) Auslegungen zu homiletischen Handbüchern, den Katenen, zusammen. Dabei benutzte man Werke, die als ganze heute verloren sind, sei es durch die Ungunst der Überlieferung, sei es durch die Verdächtigung ihres Autors als Häretiker. Daher ist eine Edition des Kommentarwerkes von Prokop von Gaza ein dringendes Desiderat. Die Bearbeitung der Katene zu Genesis und Exodos ist bereits abgeschlossen und publiziert worden (Prokop von Gaza, Eclogarum in libros historicos Veteris Testamenti epitome, Teil 1: Der Genesiskommentar, hrsg. von Karin Metzler, GCS NF 22, Berlin/Boston 2015; Prokop von Gaza, Der Genesiskommentar. Aus den "Eclogarum in libros historicos Veteris Testamenti epitome", übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Karin Metzler, GCS NF 23, Berlin/Boston 2016; Prokop von Gaza, Eclogarum in libros historicos Veteris Testamenti epitome. Teil 2: Der Exoduskommentar, hrsg. von Karin Metzler, GCS NF 27, Berlin/Boston 2020; Prokop von Gaza, Der Exoduskommentar aus der „Eclogarum in libros historicos Veteris Testamenti epitome“. Übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Karin Metzler, GCS NF 28). Die Editio minor der Katene zu Leviticus ist ebenfalls abgeschlossen und wird zur Publikation in GCS vorbereitet.
(Christoph Markschies, Berlin)
In einer schmal bezeugten Handschriftengruppe von byzantinischen Katenen-Kommentaren zu den Paulusbriefen sind über hundert, z.T. längere Fragmente aus Predigten überliefert, die der erste christliche Universalgelehrte Origenes im ersten Drittel des dritten Jahrhunderts einer christlichen Hausgemeinde in der palästinischen Hafenstadt Caesarea gehalten hat. Die bislang nur unzureichend edierten Texte sind ein zentraler Beleg für die paulinisch geprägte Theologie des Origenes, seine Bibelauslegung für eine konkrete Gemeinde und geben interessante Einblicke in seine Predigtpraxis. Die erstellte Edition wird gegenwärtig revidiert und für den Druck vorbereite
(Harald Buchinger, Regensburg)
Im Papyrusfund von Tura aus dem Jahre 1941 waren Reste eines dem Origenes zugeschriebenen Textes unter dem Titel "Über das Pascha" enthalten, die erst 1979 vollständig publiziert wurden. In den zurückliegenden Jahren wurden so viele Beiträge zu Text wie Inhalt dieser Predigten vorgelegt, dass eine Neuausgabe im Rahmen der Origenes-Werke in den GCS dringend geworden ist. Der Editor hat auch schon eine umfangreiche Monographie zu diesem Werk vorgelegt (IThS 64, 2005).