Neuerscheinungen

Franz Xaver Risch: Eusebius von Caesarea Werke Band X Der Psalmenkommentar. Teil 3: Fragmente zu Psalm 101-150

Band N.F. 32 der Reihe Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte

Eusebius von Cäsarea (ca. 265-340) ist der erste Autor, der den gesamten Psalter Vers für Vers in einem zusammenhängenden Kommentar auslegte. Das umfangreiche Werk bildete für Jahrhunderte die wissenschaftliche Basis der Psalmenkommentierung. Es wird in der Reihe der „Griechischen Christlichen Schriftsteller" erstmals in drei Bänden kritisch ediert. Zu Ps 101-150 sind nur mehr Fragmente in Katenen erhalten. Sie waren bisher unzulänglich und mit reichlich Fremdmaterial vermengt von B. Montfaucon (1706) und A. Mai (1847), nachgedruckt in den Bänden 23 und 24 der Patrologia Graeca, sowie von J. B. Pitra (1883) herausgegeben worden. Der dritte Band wertet mit der sogenannten Palästinischen Katene (6. Jh.) und der Psalmenkatene des Niketas von Herakleia (spätes 11. Jh.) Überlieferungen aus, die in den alten Editionen unberücksichtigt geblieben waren. So bietet die vorliegende Sammlung gegenüber den bekannten Bruchstücken nicht nur einen fundierten kritischen Text, sondern erweitert ihn mit sehr vielen bislang unbekannten Partien.

Barbara Villani: Kyrill von Alexandrien, De adoratione et cultu in spiritu et veritate, Buch 1. Einführung, kritischer Text, Übersetzung und Anmerkungen

Band 190 der Reihe Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur

Kyrill von Alexandriens vermutlich erste Schrift, der Dialog "Über Anbetung und Verehrung in Geist und Wahrheit" bietet eine ethisch-moralische Anleitung für ein christliches Leben, die aus der Exegese ausgewählter Passagen aus dem Pentateuch hergeleitet wird. Im ersten Buch wird die Entstehung des Menschen, sein Fall in die Sünde, die Gefangenschaft unter Satan sowie die anschließende Reue und Errettung durch Gott thematisiert. Methodisch erfolgt dies durch allegorisch-typlogogische Auslegung bestimmter Episoden aus den Büchern Genesis und Exodus. Im Hintergrund steht dabei die Kontinuität von Altem und Neuem Testament, wobei das Alte Testament als Pädagoge dient und in der Erfüllung im Neuen Testament einen Weg zu einer moralischen Lebensweise aufzeigen kann.
Bis heute wird als Grundlage der im 17. Jahrhundert herausgegebene Text von Jean Aubert verwendet, der auf lediglich zwei Handschriften basiert. In diesem Band wird nach einer ausführlichen Einleitung zu Autor und Werk der griechische Text des ersten Buches zum ersten Mal auf der Basis aller bekannter Textzeugen kritisch erschlossen, übersetzt und mit kommentierenden Anmerkungen versehen.

Die Edition von Kyrills Werk De adoratione et culltu in spiritu et veritate ist Teil des Arbeitsprogramms des Akademienvorhabens.

Patristisches Textarchiv/Patristic Text Archive (PTA)

Das Patristische Textarchiv/Patristic Text Archive (PTA) als digitale Publikationsplatform u.a. für die im Rahmen des Projektes erstellten kritische Editionen ist in einer öffentlichen Beta-Version online. Weitere Informationen zum PTA gibt es hier.

Themenheft: Patristische Editionen im digitalen Zeitalter – Theorie und Praxis

Zeitschrift für Antikes Christentum / Journal of Ancient Christianity Band 24 (2020): Heft 1

Gastherausgeberin: Annette von Stockhausen

https://www.degruyter.com/view/journals/zach/24/1/zach.24.issue-1.xml

Neue Publikationen im Open Access

aus: Origeniana duodecima: Origen's legacy in the Holy Land - A Tale of Three Cities: Jerusalem, Caesarea and Bethlehem: Proceedings of the 12th International Origen Congress, Jerusalem, 25-29 June, 2017 / Edited by Brouria Bitton-Ashkelony, Oded Irshai, Aryeh Kofsky, Hillel Newman, Lorenzo Perrone. – ISBN: 978-90-429-3947-9 Leuven: Peeters, 2019 (Bibliotheca ephemeridum theologicarum Lovaniensium ; 302)

Die Prologtexte zu den Psalmen von Origenes und Eusebius Hrsg. v. Bandt, Cordula / Risch, Franz Xaver / Villani, Barbara, in: Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur 183

Origenes und Eusebius stehen am Anfang der christlichen Psalmenkommentierung. Ihre einleitenden Texte zu den Psalmen behandeln technische und formale Fragen, wie die Einteilung des Psalters oder die Autorschaft der Psalmen, aber auch inhaltliche, wie die Bedeutung der Psalmen für das christliche Selbstverständnis. Die vergleichsweise kurzen Texte haben eine lange Rezeptionsgeschichte. Sie boten nicht nur späteren patristischen Autoren Ausgangs- und Kritikpunkte, sondern sie wurden bis in die Neuzeit hinein immer wieder in die Prologsammlungen von Psalmenkatenen aufgenommen. Auf der breiten Basis dieser Prologsammlungen werden die Texte in einer neuen, kritischen Edition mit Übersetzung und Anmerkungen vorgelegt. Sowohl für Origenes als auch für Eusebius sind damit erstmals alle bekannten Prologtexte zu den Psalmen in einer einzigen zuverlässigen Ausgabe vereint, wobei frühere Falschzuweisungen behoben werden konnten. Zwei themenverwandte Essays und farbige Abbildungen ergänzen die Sammlung.